Was bedeutet eigentlich der Aufdruck auf Eiern?
Der Aufdruck auf den Eiern ist seit Juli 2005 innerhalb der Europäischen Union verpflichtend. Eier, die am Produktionsort oder an der Haustür verkauft werden, sind davon befreit. Der Aufdruck setzt sich aus einer Ziffer, einer Herkunftslandabkürzung und einer siebenstelligen Zahlreine zusammen.
Die Ziffer steht für die Haltungsform der Legehenne. 0 steht für Bio-, 1 für Freiland, 2 für Boden- und 3 für Käfighaltung. Die darauffolgenden Buchstaben zeigen, aus welchem Land die Eier kommen. Die ersten beiden der darauf folgenden Ziffern stehen für das jeweilige Bundesland und der Code im Anschluss für den jeweiligen Legebetrieb.
Was enthält mehr Protein - Eigelb oder Eiweiß?
Eigelb enthält mehr Proteine als das Eiweiß. Eiweiß ist zudem eine umgangssprachliche Bezeichnung für seinen eigentlichen Begriff „Eiklar“. Eigelb hat mehr Proteine, weil es zu ungefähr aus 50% Wasser, 32% Fett und 15% Proteine besteht. Das Eiweiß dagegen besteht zu etwa 90% aus Wasser und nur 10 % aus Proteinen. In diesen 10 % sind zudem noch Zucker und Mineralstoffe enthalten. Da ein Ei aber aus mehr Eiweiß als Eigelb besteht, verteilen sich die Proteine prozentual gesehen etwa gleich auf Eiweiß und Eigelb.
Warum legen manche Hühner braune Eier und andere weiße Eier?
Die Farbe der Eier ist von der Hühnerrasse und der genetischen Vorbestimmung abhängig. Hühner, die weiße Eier legen, haben weiße Ohrscheiben. Die Ohrscheiben eines Huhns sind hinter seinen Augen zu finden. Hühner, die dagegen braune Eier legen, haben rote Ohrscheiben. Ihre Eier werden braun, weil aus ihren Ohrscheiben Pigmente aus dem roten Blutfarbstoff austreten. Diese Pigmente verfärben dann die Kalkschale des Eis in eine bräunliche Farbe.
Hängt die Größe der Eier mit der Tierhaltungsform zusammen?
Die Größe der Eier hängt nicht mit ihrer Tierhaltungsform zusammen. Vielmehr wird die Größe der Eier von dem Alter des Legehuhns bestimmt. Jüngere Hühner legen in ihren ersten Legemonaten kleinere Eier in den Gewichtsklassen S und M. Mittelalte Hühner sind für die Legung von Eiern in den Gewichtsklassen M und L verantwortlich. Erwachsene Hühner legen folglich große Eier der Gewichtsklassen L und XL.
Wie kommen zwei oder mehr Dotter in ein Ei?
Zwei oder mehr Dotter in einem Ei können vereinzelt bei besonders jungen Hühnern, größeren Eiern der Gewichtsklassen L bis XL oder auch bei Bio- oder Freilandhaltung vorkommen.
Bei solchen Eiern haben sich im Eierstock des jeweiligen Huhns zwei oder mehr Eier mit nur einer Schale gebildet. Bei jungen Hennen kann es vorkommen, dass ihr Hormonhaushalt noch nicht vollständig und intakt funktioniert und ausbalanciert ist. Die Verteilung der Eizellen und der dazugehörigen Eidotter funktioniert noch nicht einwandfrei, so dass bei Eiern mit zwei oder mehr Dottern statt zwei oder mehr Eizellen nur eine Eizelle gebildet wird.
Sind Eier mit flüssigem Eiklar alt?
Flüssiges Eiklar bei Eiern kann ein Indiz dafür sein, dass sie älter als ungefähr drei bis vier Wochen sind. Das eigentlich dickflüssige Eiklar, das eine Art Ring um das ebenfalls dickflüssige Eigelb bildet, fängt an immer dünnflüssiger zu werden und zu zerfließen. Dies liegt unter anderem daran, dass nach all den Tagen oder Wochen immer mehr Luft in die Eierschale gelangen kann.
Wie lange kann man Eier aufbewahren?
Eier kann man nach ihrem Kauf 28 Tage ungekühlt aufbewahren und auch verzehren. Sollten die Eier über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus aufbewahrt werden, sollten die Eier von vornherein im Kühlschrank gelagert werden. Dort sind sie nämlich zwei bis vier Wochen länger haltbar, also insgesamt fast zwei Monate. Die bunten Eier, die an Ostern im Supermarkt verkauft werden, können ungekühlt bis zu drei Monate nach ihrem Kauf verzehrt werden. Das ist besonders aufgrund ihres Speziallackes möglich.
Wie lange muss ein Ei bebrütet werden bis das Küken schlüpft?
Ein Hühnerei muss 21 Tage lang gebrütet werden bis das Küken schlüpfen kann. Bei anderen Geflügelarten unterscheidet sich die Bebrütungsdauer. Eine Ente beispielsweise braucht etwa 28 bis 35 Tage zum Brüten, eine Taube dagegen lediglich 16 bis 18 Tage. In den Legebatterien kommt es allerdings meist nicht zu einer Bebrütung. Das liegt daran dass dem Huhn die gelegten Eier direkt nachdem sie gelegt wurden weggenommen werden, um weiter verkauft zu werden.
Was bedeutet „schieren"?
Das Wort „schieren“ ist ein anderes Wort für durchleuchten. Bei diesem Vorgang werden Eier mithilfe einer Schierlampe durchleuchtet, um unbefruchtete von befruchteten Eiern zu trennen. Diese sollen in einem nächsten Schritt von den Embryonen getrennt werden. Durchleuchtet werden diese Eier mithilfe der Schierlampe in einem dunklen Raum. Durch ihre Lichtstrahlen ist es möglich im Inneren eines Eis zu erkennen, ob es befruchtet ist oder nicht. Bei befruchteten Eiern bilden sich spinnenförmige Blutgefäße, bei unbefruchteten Eiern entsteht ein so genannter Hexenring. Der Hexenring ist ein roter Ring auf der Innenseite der Eierschale, der durch die abgestorbenen Blutgefäße entstanden ist.
Was ist der Unterschied zwischen der Bio- und der konventionellen Legehennenhaltung?
Der wesentliche Unterschied zwischen der Bio- und der konventionellen Legehennenhaltung liegt in der Anzahl der beheimateten Hühner in einem Stall. Bei der Bio-Haltung werden bis zu 3.000 Hühner in einem Stall gehalten, bei der konventionellen Haltung bis zu 20.000 Tiere. Außerdem sind bei einem Quadratmeter Stallfläche in der Bio-Haltung maximal sechs Tiere erlaubt, bei der konventionellen Haltung maximal 12,5 Tiere. Darüber hinaus gibt es weitere Unterschiede, wie zum Beispiel dass beim Biohof Tageslicht vorgeschrieben ist, bei der konventionellen Haltung allerdings nicht. Dazu werden die Hühner beim Biobauerhof meist aus dem Stall gelassen, was bei der alternativen Haltung nicht vorgesehen ist.
Was war zuerst da - die Henne oder das Ei?
Diese Frage beschäftigt die Menschheit schon seit Jahrtausenden, die Antwort scheint aber festzustehen: Zuerst war das Ei da. Das Ei war zuerst, da das Huhn in Folge der Evolution entstanden ist und Eier schon von den Vorgängern der Dinosaurier – den Reptilien – gelegt wurden. Zu dieser Zeit gab es zwar noch keine Hühner, aber vogelähnliche Tiere, die sich miteinander paarten. Deren Küken trugen, auch wenn es die Hühner unserer heutigen Zeit noch nicht gab, das Erbgut der heutigen Hühner in sich. Aus diesem Grund ist die Antwort klar: Das Ei war zuerst da.
Warum sind Eier so stabil?
Ein Ei besteht aus einer etwa 0,4 Millimeter dicken Schicht Calciumcarbonat. Aus diesen Mineralien entsteht die Eierschale, weil sie sich säulenartig miteinander verbinden. Dadurch steigert sich die Fähigkeit eines Eis erhöhtem Druck zu widerstehen. Aus dieser säulenartigen Verbindung entstehen eine stabile Struktur und somit auch eine stabile Eierschale. Außerdem sind Eier aufgrund ihrer gebogenen Form so stabil. Sobald Druck auf eine Stelle des Eis ausgeübt wird, verteilt sich dieser Druck auf das gesamte Ei. Wichtig ist diese Eigenschaft auch, damit die Eier bei der Bebrütung und beim Legen nicht zerbrechen.
Wie funktioniert der Eiertest?
Es gibt drei bekannte Eiertests, die die Verzehrbarkeit der Eier bestimmen. Beim Wassertest wird ein Ei in ein Glas mit kaltem Wasser gelegt. Bleibt das Ei am Boden, ist es verzehrbar. Schwimmt es an der Oberfläche ist es wesentlich älter und sollte vorzugsweise nicht mehr gegessen werden. Beim Aufschlag-Test wird das Ei aufgeschlagen: Ein frisches Ei hat noch dickflüssiges Eiweiß und Eigelb. Ist das Ei älter, ist das Eiweiß und Eigelb dünnflüssiger und ineinander verlaufen. Beim dritten Test wird das Ei geschüttelt. Bei frischen Eiern ist dabei kein Geräusch zu hören, je älter es ist, desto lauter ist das Schwappen.